Reisebericht Zypern

Wieso Geocaching auf Zypern und eine Kaffeefahrt?

Kaffeefahrten finanzieren Ausflüge für ältere Menschen zu touristischen Orten und Cafés mit dem Verkauf von Heizdecken – so eine ganz knappe, private Definition von mir zu Kaffeefahrten. Für Zypern hatte ich einen Anbieter gefunden, der mich für nur 169.- EUR nach Zypern brachte, dort eine Woche in Hotels der gehobenen Mittelklasse unterbringt und mir eine Woche lang eine Bildungsrundreise im gepflegten Bus beschehrt. Mein Preis: ich muss meinen Mann überzeugen, dies mit mir in einem Doppelzimmer mitzumachen und ich muss drei Verkaufsveranstaltungen mit Leder, Schmuck und Teppichen über mich ergehen lassen. Ich habe nicht lange überlegt und uns zu dem „Selbstversuch Kaffeefahrt auf Zypern“ angemeldet. Fazit: es war ooookay. Nicht mehr und nicht weniger. Gut für den Länderpunkt, ansonsten aber auch nicht. Kann man mal machen, braucht man aber nicht wieder….

Geocaching auf Zypern – die Anreise

Mit dem Flugzeug kommt man in einer recht passablen Zeit auf die Insel – allerdings kann man im Nordteil der Insel auf dem Flughafen Ercan nur landen, wenn man aus der Türkei kommt. Also haben alle Flugzeuge einen Zwischenstop in der Türkei.

Der Flughafen Ercan in der Nähe der Stadt Nikosia ist überschaubar und liegt günstig. Nach rund einer halben bis ganzen Stunde erreicht man die Ostküste des nördlichen Teils der Insel, wo man viele Hotels, aber auch einige Caches findet. Ein guter Ausgangspunkt.

Geocaching auf Zypern – Kloster Barnabas

Ganz in der Nähe von Nikosia und Salamis liegt das Kloster Barnabas. Es gilt als eine der Sehenswürdigkeiten der Insel Zypern.  Barnabas war Apostel, Märtyrer und wird als zypriotischer Nationalheiliger verehrt.

Entgegen meinen Vorstellungen handelt es sich nicht um ein Kloster, sondern um ein Ikonenmuseum. Dennoch eine sehr beeindruckende Kirche oder Kirchengebäude. Die Grabstätte von Barnabas – ein eigenes Gebäude – liegt nur ca. 150 Meter von der ehemaligen Klosteranlage entfernt. In direkter Nähe zur Grabesstätte findet sich der Cache St Barnabas Church https://coord.info/GC5TC6Y

Ob man dieses Ikonenkloster nun kennen muss ist die Frage. Fast schöner war der Klostergarten, der mit Orangenbäumen sehr schön aussah.

Geocaching auf Zypern – Nikosia

Nikosia oder Lefkosa ist die letzte geteilte Stadt Europas.

Von einer Ringstraße, die die Altstadt umgibt, kann man sehr gut sich in die engen Gässchen in Richtung der Karawanserei bewegen. Was ich schon als Verkaufsveranstaltungen befürchtet hatte, ist lediglich ein sehr schöner Innenhof mit vielen typisch orientalischen Geschäftchen und einigen Cafés.  Ganz in der Nähe liegt ein Cache, Büyük Han https://coord.info/GC6H09T. Für mich der schönste Cache auf Zypern, zum einen wegen dem Versteck, zum anderen wegen dem netten Kontakt mit dem „Bewacher“. Ich komme von der Karawanserei in Richtung der Koordinaten und stehe zwischen den Tischen eines kleinen Cafés. Ein Kellner spricht mich an mit „Cache-Cache“. Ich verstehe nicht richtig und lehne dankend ab…. Dann werde ich bis zu einer Lampe im Baum geführt und bekomme eine Drehbewegung gezeigt. Ich verstehe und halte den Cache in den Händen. Hier ist – für Zypern eher ungewöhnlich – sogar Platz für TB´s! Beim Loggen kommt der Besitzer des Cafés zu mir und lädt mich auf einen Kaffee ein. Er erzählt mir, dass der Cache von einem Freund von ihm ist und er nur der Bewacher. Insofern ist es schon ein beeindruckendes Land hier.

Nun mache ich mich auf den Weg auf die griechische Seite der Stadt. Dazu gibt es in den engen Gäßchen, direkt an einem kleinen Hauptplatz, einen Grenzübergang für Fußgänger. Schon richtig Grenze mit Ausweis vorzeigen, durch einen „Flur“ laufen und auf der anderen Seite einreisen. Am morgen ist hier noch nicht viel los, das ändert sich im Laufe des Tages und es hat sicherlich auch etwas mit der Reisesaison zu tun. Im Dezember sind hier zwar Touristen zu erkennen, im Juni wird es jedoch ganz anders sein.

Direkt hinter der „grünen Grenze“ scheint man wieder im Westen zu sein. Vorbei mit orientalischen Geschäften in engen Gässchen, eine Fußgängerzone mit Geschäften wie McDonald, H&M u.a. sieht für uns bekannter aus, als die Karawanserei oder ein Bazar. Ein typisches Souvenir für Zypern kauft man eher im türkischen Teil. Ein weiterer Tradi lässt sich hier auf der griechischen Seite finden. Anschließend mache ich mich zu dem Multi auf, der zwar deaktiviert ist, mich aber zu schönen Orten bringt. Vom Final mache ich nur ein Foto, ein Döschen lässt sich hier nicht finden. War trotzdem schön.

Der „Stau an der Grenze“ hält sich auch auf dem Rückweg in Grenzen. Die jeweils griechische Seite interessiert sich nicht für meine Ein- und Ausreise, die türkische Seite fragt nach dem Grund meines Besuchs und winkt mich durch. In den Straßen von Nikosia habe ich – gerade bei dem Multi – auch Sackgassen gefunden, die an einem Grenzzaun mit Stacheldraht enden. Auf türkischer Seite patroullierten Soldaten. Dagegen sieht die „Grüne Grenze“ mit dem Grenzübergang sehr harmlos aus. Auf jeden Fall ist es keine Schwierigkeit mit Reisepass von dem einen Teil der Insel auf den anderen Teil zu kommen.

Geocaching auf  Zypern – Salamis

Wenn ich mich ganz, ganz dunkel an meine Lateinzeit zurück erinnere, dann war da mal was mit einer Schlacht von Salamis….
An diesem geschichtsträchtigen Ort findet man in der Nähe des Amphitheaters auch einen Tradi. Wäre aber schade, wenn man hierher kommt, um nur den Cache zu suchen. Ein Spaziergang an den Figuren ohne Kopf, durch die Säulen von Salamis oder die Steinstufen des Amphitheaters hoch – das gehört auch mit dazu. Besonders beeindruckend kann man im Badezimmer die Vorläufer unserer heutigen Fußbodenheizung erkennen.

Geocaching auf Zypern – Golden Beach und Andreaskloster

Cachetechnisch muss man von der Golden Beach und dem Andreaskloster mit den wild lebenden Eseln nichts berichten. Wer jedoch Lostplaces liebt und Tiere in freier Natur – der wird hier fündig.

Schon bei der Einfahrt in das Gelände zum Andreaskloster stehen Esel bereit und fordern Wegzoll. Auch am Kloster selbst sind drei Esel anzutreffen, die gerne das Donkeyfutter, das hier verkauft wird, entgegennehmen. Es handelt sich um Karotten, Mandarinen und anderes Obst. Im Kloster selbst kann man die griechisch-orthodoxe Kirche besichtigen, eine Kerze aufstecken und ein Stück hinunter zum Meer spazieren. Dort findet man den Brunnen, den der Sage nach der heilige Andreas in den Fels gehauen hat.

Geocaching auf Zypern – Farmagusta

Die Kathedrale von Farmagusta ist eine gothische Kathedrale, die heute als türkische Moschee genutzt wird. Den komplizierten Namen davon konnte ich mir nicht mal merken. Und obwohl hier alles fest in türkischer Hand ist, findet man auf allen Straßenschildern die Richtung „St. Nicholas Cathedral“. Ganz schlüssig ist das ja nicht...

Wenn man die beeindruckende Kathedrale besichtigt hat, kann man in Farmagusta gut zwei weitere Caches der Insel finden.  Einer der beiden Tradis liegt ganz in der Nähe der Altstadt und Kathedrale. Er trägt den Namen Magusa Moat Meander #5 und ist hier zu finden: https://coord.info/GC4WAK3. Obwohl es sich um eine große Dose handelt war das Finden dann gar nicht so einfach. Erst war ich unsicher, ob man da denn hin darf (seht selbst das Tor mit dem Stacheldraht), dann stellte sich die Frage nach der richtigen Seite. Kurz vor dem Aufgeben gab es da dann doch einen verdächtigen Steinhaufen. Der war da aber vor ein paar Minuten noch nicht, oder?

Kurz TB’s getauscht und schon ging es einmal entlang der Stadtmauer zur anderen Seite des Hafens zum zweiten Tradi. Dafür lässt sich der Tradi https://coord.info/GC4W0D7 deutlich leichter finden.

Geocaching auf Zypern – Kloster Bellapais

Das Kloster, bzw. besser die Klosterruine Bellapais liegt ganz in der Nähe der Stadt Kyrenia an der nördlichen Küste Zyperns. Es handelt sich um eine Klosterruine, die in manchen Reiseführern als eine der schönsten Ruinen des Mittelmeerraum geschildert wird. Sie liegt in dem nobelsten gleichnamigen Viertel bei Kyrenia, in dem viele Villen stehen. Der Ausblick bis zum Gebirge des gegenüberliegenden Festlandes über das Meer ist atemberaubend.
Die Klosterruine ist gotischen Ursprungs und der Name bedeutet so viel wie „schöner Frieden“. Wegen ihrer weißen Habite der Prämonstatenser wird sie auch „weiße Abtei“ genannt.

Die Anfahrt ist typisch touristisch gestaltet. Eine enge Passsstrasse windet sich der Bus nach oben, um auf einem großen Busparkplatz mit Verkaufsständchen und Toiletten zu parken. Zu Fuß geht es die letzten Meter durch ein enges Gäßchen bis zum Klostervorplatz.

Die Klostermauern sehen im Sonnenlicht wunderschön aus. Vom Rande des Zitrusgartens hat man einen atemberaubenden Blick auf den Hafen von Kyrenia. In dem ehemaligen Speisesaal – heute eher wie Kirchenraum aussehend – hat man eine wahnsinnige Akustik, was oftmals für Konzerte und Musikveranstaltungen genutzt wird.

Auch wenn es hier gar keinen Geocache gibt – zumindest noch nicht – lohnt sich der Besuch auf jeden Fall. Immerhin blickt man zur Festung von Kyrenia, wo es wieder einen Tradi zu finden gilt.

Geocaching auf Zypern – Kyrenia

Kyrenia ist ein Städtchen in Nord-Zypern an der nordwärts gelegenen Küste. Bei Nordwind hat man einen Blick auf das gegenüberliegende Festland.

In der Festungsanlage findet man einen schönen Hof, der auch den Eingang zum Museum des vor vielen Jahren gefundenen Schiffswracks aus einem früheren Jahrhundert beherbergt und einen Abstieg in den Keller zu der Folterkammer. Dort ist mit lebensgroßen Figuren nachgestellt, wie eine solche Folter aussehen konnt.

An der Außenmauer der Festung, so dass man auch ohne Eintritt dorthin gelangen kann, findet sich der einzig fußläufig erreichbare Tradi von Kyrenia. Leicht versteckt und dank Hint auf jeden Fall zu finden.

In der Altstadt von Kyrenia kann man gut am Hafen entlang schlendern, sich ans Meer setzen und in einem der vielen Cafés oder Restaurants etwas trinken. Die engen Gäßchen der Altstadt beherbergen viele typisch touristische Geschäftchen, wo es ausreichend Kühlschrankmagnete, Kugelschreiber und Tassen zu kaufen gibt. Dafür, dass es sich hier ja um eine gar nicht so kleine Stadt handelt, ist das Touristenviertel und die Altstadt recht überschaubar. Aber durchaus schön!

Geocaching auf Zypern – Fazit

Nach meinem Cache-Besuch in Nordzypern kann ich sagen, dass es sich für Sightseeing durchaus lohnt für den ein oder anderen Cache hierher zu kommen. Wer aber Cache-Highlights hier erwartet, der ist hier falsch. Geocaches mit ausgefallenen D- und T-Wertungen wird man vermissen, ebenso besondere Verstecke. Hier lockt der Länderpunkt, das neue Souvenir von Groundspeak für Cyprus und viele geschichtsträchtige Orte, die man bei der ein oder anderen Dosensuche mit besuchen sollte.


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